Rezession? Die Aussichten sind sehr gut.

So sprach Olaf Scholz,
nachdem das zu extremem Pessimismus neigende Statistische Bundesamt zu Wiesbaden erklärt hatte, die deutsche Wirtschaft – präzise: das BIP – sei im zweiten Quartal in Folge geschrumpft, was als technische Rezession zu bewerten sei.

Wie ein in wilder Verzückung tanzender Regenmacher in der Wüste verheißt unser, die Richtlinien des Optimismus bestimmender Kanzler, er, also die Bundesregierung, sei gerade dabei, mit Hilfe des massiven Ausbaus des Ökostroms die Kräfte der Wirtschaft zu entfesseln.

Es scheint nicht zu gelingen. Der Regentanz ist zwar hübsch anzusehen, für unsere Freunde in Asien und den USA geradezu eine Touristenattraktion, aber, mal ehrlich: Wer glaubt denn heute noch daran, dass selbsternannte Regenmacher Regen machen können. Das ganze Gehampel der Ampel wirkt doch eher so, als seien die Fesseln der Wirtschaft seit der Machtübernahme der Grünen nur noch fester angezogen worden.

Was Scholz als positive Entwicklungen ins Feld führt, ist doch Rosstäuscherei!

Es würden viele Milliarden Euro in den Ausbau des Stromnetzes und der Stromproduktion investiert, sagt Herr Scholz.

Sinnlos, sage ich. Deutschland hatte gute, mehr als ausreichend dimensionierte, zuverlässige Stromerzeugungskapazitäten und Deutschland hatte ein Stromnetz, dass den Strom aus den Kraftwerken zuverlässig und ohne Überlastungsprobleme zu den Verbrauchern leiten konnte.

Man hätte das viele Geld ebensogut aus dem Fenster werfen und die alte Strom-Infrastruktur weiter betreiben können, um schon heute und vor allem am Ende der Stromwende weitaus besser dazustehen, mit billigerem Strom, der zuverlässiger verfügbar ist als es mit dem Murks aus Flatterstrom, gigantischen Batteriespeichern, hunderten Kilometer neuer Trassen, zigtausenden neuer Windräder und vielleicht irgendwann einmal Elektrolyseuren im großtechnischen Maßstab, samt der H2-ready-Gaskraftwerke, jemals wieder hergestellt werden kann.

Wir bräuchten auch keine Investitionen in Batteriefabriken, wollte man nicht den Automobilverkehr elektrifizieren, obwohl niemand zu sagen weiß, wo denn der Strom für die Batterien der E-Mobile herkommen soll, wenn das Flottenziel der E-Mobilität erreicht ist.

Der Nutzen ist nicht null, der Nutzen ist negativ!

Der Nutzen ist negativ, weil die energieintensive Industrie Deutschland inzwischen den Rücken kehrt. Der Nutzen ist negativ, weil die Kaufkraft der Konsumenten durch willkürlich verordnete zusätzliche Belastungen nicht mehr dort ankommen kann, wo sie gebraucht wird, nämlich in den Unternehmen die Waren und Dienstleistungen für den Binnmarkt produzieren. Die Lebensmittelpreise sind rasant gestiegen, Schuhhandelsketten, Möbelhäuser, Modefilialisten und Bäckereien haben in Massen den Betrieb eingestellt. Die Zulieferer der Verbrennertechnologie bauen massenhaft Stellen ab, stellen den Betrieb ein oder melden Insolvenz an. Die Bauindustrie liegt am Boden, die Wohnungsnot treibt die Mieten in schwindelnde Höhen, aber

Herr Scholz meint: “Die Aussichten der deutschen Wirtschaft sind sehr gut.”

Es könnte in nicht allzuferner Zukunft der Tag kommen, an dem den Statistikern die Quartalszahlen der BIP-Entwicklung vom Wirtschaftsministerium vorgeschrieben werden. So sieht’s aus.