Sommermärchen

Der Grad der erreichten Energie-Autarkie Deutschlands ist faszinierend.

Es fehlt ganz bestimmt nicht an Meldungen, mit denen der wachsende Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung ebenso gepriesen wird, wie die Tatsache, dass Deutschland sogar Strom ins Ausland exportiert. Von 73 Prozent Strom aus Erneuerbaren habe ich dieser Tage staunend gelesen.

Dagegen mangelt es an Meldungen, in denen nachgewiesen wird, welcher Anteil des in Deutschland benötigten Stroms auch aus deutschen Quellen stammt, bzw. in welchem Maße Deutschland gezwungen ist, Strom aus dem Ausland zu importieren.

Ausgerechnet beim Energiewende-Thinktank “Agora Energiewende” findet man dazu die erforderlichen Daten.

Ich habe mir erlaubt, die Informationen aus der Grafik abzulesen und in einer kleinen, übersichtlichen Tabelle darzustellen:

Stromversorgung aus eigener Kraft vs. Stromimporte in Stunden pro Kalendertag

DatumAutarke Erzeugung Stromimport
erforderlich
Autarkie
Prozent
20.07.202342017
21.07.20230240
22.07.202361825
23.07.20231113
24.07.202302446
25.07.2030240
26.07.20230240
Summe2114713

Dies sind Ergebnisse aus dem Hochsommer mit hoher Stromausbeute aus Fotovoltaik und Windstrom. Versuchen Sie besser nicht, sich vorzustellen, wie diese Werte im Spätherbst und im Winter aussehen werden. Es besteht die Gefahr höchster Verunsicherung!

Immerhin hatten wir ja in dieser Woche 21 Stunden mit Stromüberschuss. Der muss ja nur in Wasserstoff umgewandelt und bei Bedarf wieder zurückverstromt werden. Dann passt das schon, mit der Energiewende. Damit es auch wirklich funktioniert, gibt es nun auch die neue Wasserstoffstrategie der besten Ampelkoalition aller Zeiten.

Der Kinderbuchautor hat dazu auch die Genré-gerechte Überschrift parat: “Die nächste große Geschichte

Wollen wir wirklich Tausend und eine Nacht lang diesen Worten lauschen?