Kanzler und Vizekanzler im literarischen Wettstreit

Das kann man sich eigentlich gar nicht ausdenken. Doch offenbar zieht es Olaf Scholz momentan mit Macht zum Kinderbuch. Habeck hat seine gendergerechten und stromausfallglorifizierenden Texte ja schon länger öffentlich gemacht. Da macht es nichts, dass er jetzt dafür keine Zeit mehr hat, ja nicht einmal mehr dazu kommt, ordentlich zu frühstücken.

Scholz hingegen bedient sich des Kunstgriffs, sich auf Bestehendes zu kaprizieren und seinen literarischen Ruhm damit zu begründen, alten Kinderbuchklassikern mit forschen Streichungen neues, zeitgemäßes Leben einzuhauchen. 

Die Probleme mit Kinderbuchklassikern müssten sichtbar gemacht werden. Es solle deutlich gemacht werden, was so heute nicht mehr in Ordnung ist, so Scholz zur Süddeutschen Zeitung. Insbesondere „Pippi Langstrumpf“ (wegen des N-Wortes, was der Verlag aber schon vor Jahren behutsam und textsensibel von „Neger“ in „Südsee“ geändert hat, was der auch sonst zur Vergesslichkeit neigende Kanzler aber vergessen haben mag) und „Tim und Struppi“ entsprächen ganz klar nicht mehr unseren heutigen Vorstellungen. 

O.K., wollen wir es doch einfach gut finden, wieder einmal eine entschiedene, hart an der klaren Kante formulierte Äußerung unseres Kanzlers gehört zu haben. Er lebt also noch, und deshalb können und sollen wir frei von jeglicher Art von „German Angst“ in die Zukunft blicken, und sei sie noch so schillernd grün. 

Dieser Artikel ist eine Auskopplung aus dem aktuellen Dossier “EWK – Zur Lage” vom 31. Juli 2023. Er hätte ebenso gut aber auch auf ampel-go-home.de zuerst erscheinen können, passt er doch genau ins Konzept dieser Seite, in aller Kürze, mit einem Hauch spöttelnden Humors, ohne jedoch die strafbewehrte Grenze zur Delegitimierung der Regierung zu überschreiten, Kritik am Agieren, Reagieren und Nichtstun der Ampelregierung und der sie tragenden Parteien zu üben.