Es soll bis vor wenigen Tagen versucht worden sein, die Genehmigung für den Weiterbetrieb des Kernkraftwerks Isar 2 in Bayern einzuholen. Der Betreiber wollte den Meiler auf eigene Rechnung und lediglich für die Versorgung der Industrie wieder ans Netz nehmen.
Das ist Teil 1 des Gerüchts.
Teil 2 lautet: Dieser Vorschlag wurde abgelehnt.
Ich kann diese Informationen nicht überprüfen. Vor dem Hintergrund der erheblichen Probleme, Deutschland sicher mit Strom zu versorgen und vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Robert Habeck selbst die Situation so dramatisich dargestellt hat, dass der Verlust ganzer Branchen, der Verlust von Arbeitsplätzen, die Störung von Wertschöpfungsketten und der Verlust des Wohlstands im Lande eintreten werde (natürlich nur, weil Putin die Ukraine überfallen hat), sollter mit dem Industriestrompreis nicht durchkommen, ist ein Rettungsversuch von Seiten der Industrie, wenigstens ein bisschen sicheren und preiswerten Strom da zur Verfügung zu stellen, wo der Windstrom von der Küste mangels Leitungen noch nicht ankommen kann, eine Idee, die nicht rundweg von der Hand gewiesen werden kann.
Dass diese Verhandlungen geheim gehalten werden mussten, um nicht von vornherein die Vertrauensbasis zu zerstören, ist auch einleuchtend.
Sollte sich dieses Gerücht in den nächsten Tagen bestätigen, und Habeck seine Entscheidung aufrecht halten und gleichzeitig weiter einen schuldenfinanzierten Industriestrompreis fordern, wäre das anderswo in Anbetracht der prekären Situation in der Energieversorgung und vor dem Hintergrund, dass bereits wieder Kohlekraftwerke angefahren werden, um die Chancen auch einen vielleicht nicht ganz so milden Winter zu überstehen, ein Grund, den Minister zu entlassen.
Aber wir sind nicht anderswo, sondern in Ampelland. Spannend wird es dennoch.
Sollten allerdings beide Seiten unabhängig voneinander glaubhaft dementieren, so wäre dieses Gerücht zumindest ein Weckruf, sich noch einmal klar zu machen, was diese Regierung mit dem finalen Atomausstieg angerichtet hat.